Kennst du das auch: Du fühlst dich echt mies, bist in schlechter Stimmung oder hast Gefühlsschwankungen wie in einer sich endlos verschlimmernden Achterbahnfahrt? Du fühlst dich immer im Stress, bist immer mehr der Erschöpfung nahe als einem guten Wohlbefinden und die Lethargie hat dich völlig im Griff? Dazu kommen wiederkehrende negative Gedankenmuster und Stimmungseinbrüche, die dich weniger vital sein lassen. Außerdem verstärkt es die innere Unruhe, den (vielleicht auch gefühlten) Stress, du kommst in noch schlechtere Stimmung und fühlst dich dadurch noch erschöpfter!

Ich kenne bzw. kannte solche Situationen sehr gut!

Außerdem fängst du vielleicht an, darüber nachzudenken warum das bei dir so ist. Dieser Versuch, die Ursache zu finden und zu erkennen bringt noch mehr negative Gedanken und Emotionen an die Oberfläche und ins Bewusstsein. Dadurch gelingt es dir womöglich noch weniger aus dieser Verfassung herauszukommen. Der innere Vorwurf, an dieser Verfassung/Situation schuld zu sein lässt noch mehr Anstrengung und Energie in die falsche Richtung geben. Am Ende verliert man unter Umständen sogar noch den Zugang zur eigenen Intuition.

Du stellst dir vermutlich immer wieder Fragen wie:

  • Was stimmt nicht mit mir?
  • Wieso ist mein Leben nur ein einziges Chaos?
  • Was passiert denn noch alles?
  • Wo soll das noch hinführen? etc.

Auch das kenne ich sehr gut – aus meinem Umfeld und von mir selbst.

Was ist hier aber das Problem?

Was verschlimmert denn die Situation immer mehr?

Die Antwort ist einfach, wie komplex zugleich:

Das Grübeln ist das Problem dabei – Nicht die Lösung oder der Ausweg!

Als erstes möchte ich hier noch ergänzen, dass es völlig normal ist, sich mal schlecht zu fühlen oder Stimmungsschwankungen zu durchleben. Jeder von uns kennt die Momente im Leben, wo negative oder unangenehme Emotionen hochkommen und von uns Besitz ergreifen.

Auch hier kann ich dir versichern, dass ich solche Momente und Lebensaugenblicke kenne.

Nun aber zurück, warum hier das Nachdenken – das „Rumhirnen“ – diese beschriebene Negativ-Spirale auslöst bzw. unterstützt und nährt.

Nicht die Stimmung, sondern der Umgang mit allen negativen Eindrücken etc. ist für uns schädlich bzw. maßgeblich.

Hier setzt unsere Gedankenmacht ein. Ein negativer Gedanke lässt uns grübeln und befördert den nächsten negativen Gedanken ins Bewusstsein. Und dieser lähmende Gedanke fördert den nächsten negativen Gedanken aus deinem „Erfahrungsschatz“ an die Oberfläche usw. usw. usw. …

Diese Abwärtsspirale, die hier einsetzt, verstärkt nun die oben angeführten Symptome wie Erschöpfung, Stress, innere Unruhe etc.  Dies geschieht auch oftmals sehr unbewusst und ist für uns nicht sofort nachvollziehbar. Daher kann sich diese Spirale weiter nach unten drehen und Verschlimmerung ist die Folge – keine Linderung oder Besserung der Lage.

Unsere schlechte Stimmung lässt uns körperlich schlecht fühlen. Und dieses körperliche Unwohlsein verstärkt wiederum unsere eh schon miese Laune. Das wiederum führt zu noch mehr körperlichen Leiden (Kopfschmerzen, Verspannung etc.) usw.

Du siehst, du befindest dich in einer solchen Situation/Lebenslage in einer enormen Negativspirale, die aus sich selbst genährt wird, wenn du dir dessen nicht bewusst wirst.

 

Wie kannst du diese Abwärtsspirale stoppen? Wie kann dir dies gelingen?

Ich habe hier dazu folgendes Experiment für dich als Einstieg:

Als Erstes bitte ich dich, dass du dich für zwei oder drei Minuten hinstellst, die Schultern hängen lässt und den Oberkörper schlaff in sich zusammensacken lässt. Dann schlurfst du zwei Minuten im Raum umher, du ziehst die Füße dabei über den Boden ohne sie richtig anzuheben.

Beobachte dich nun, wie du dich dabei und damit fühlst!

Im zweiten Schritt hebst du die Schultern an und stehst gerade mit dem Kopf nach vorne und leicht nach oben gerichtet. Dein ganzer Körper ist in einer angenehmen Spannung. Das nimmst du nun auch zwei Minuten bewusst wahr. Und dann gehst du anschließend zwei Minuten im Raum in dieser Haltung umher. Deine Schritte sind kraftvoll und energisch.

Beobachte auch hier, wie du dich dabei fühlst.

Vielleicht konntest du feststellen, dass du dich beim ersten Step eher schlecht, abgespannt und müde gefühlt hast.

Beim zweiten Step hast du vielleicht wahrgenommen, wie dich diese Haltung und Bewegung in eine viel angenehmere emotionale Lage versetzt hat.

Bei den meisten jedenfalls wird das so sein.

Warum ist das aber so?

Die Gedanken, die Stimmung und die Körperempfindungen stehen in einer gegenseitigen Wechselwirkung und bedingen sich immer gegenseitig. Schlechte Laune zieht meist unangenehme körperliche Auswirkungen nach sich. Eine schlechte körperliche Verfassung drückt auf die Stimmung und kippt die Laune. Dadurch kommen negative Gedanken und Emotionen wiederum auf.

Du kannst dieses Phänomen auch beobachten, wenn du dich selbst bewusst wahrnimmst, wenn du angenehme, positive Emotionen oder unangenehme, negative Emotionen verspürst:

Welche Gefühle gehen damit einher? (Angst, Wut, Trauer  – Stolz …)

Welche Impulse verspürst du? (Flucht, weg aus der Situation – Siegerfaust nach oben recken …)

Welche körperlichen Empfindungen nimmst du wahr? (Verspannung, Kopfschmerzen beginnen –  Brust schwellt vor lauter Stolz an …)

Was kannst Du hier tun?

Zwei Sofortmaßnahmen können hier sein:

  1. Bei einer aufkommenden, schlechten emotionalen Lage kannst du sofort deinen Platz ändern, indem du in einen anderen Raum gehst oder deinen Körper bewusst in eine positive Haltung versetzt (Schultern heben, Kopf nach oben …).
  2. Wenn du den Beginn einer solchen Negativspirale wahrnimmst, dann sagst du dir innerlich „Stop“. Unterbrich dadurch die Flut an negativen Gedanken sofort oder lasse sie – wenn möglich – erst gar nicht so intensiv aufkommen. Beobachte dich dabei selbst, so als ob du vor dem Fernseher sitzt und diese Szene sehen könntest.

Mit anderen Möglichkeiten kannst du dich selbst dabei unterstützen, auf längere Sicht deine Gedanken- und Verhaltensmuster zu durchbrechen.

Einige Beispiele will ich Dir auch hier nennen:

  • Nimm Morgen einen anderen Arbeitsweg.
  • Gehe Morgen barfuß durch das frische Gras
  • Höre wieder einmal laut deine Lieblingsmusik
  • Tanze alleine durch deine Wohnung/dein Haus
  • Beschenke dich heute selbst mit deinen Lieblings-Blumen

 

Vielleicht hast du schon davon gehört – oder hast es geahnt – dass es hier auch um das Thema Achtsamkeit geht. Achtsam mit dir selbst und deinen Gedanken, Emotionen und Gefühlen zu sein, hilft Dir, immer besser und bewusster im Umgang mit deinen Gedanken und Stimmungen umzugehen. Achtsamkeit bedeutet für mich, sich selbst bewusst zu sein, sich selbst besser kennen zulernen, sich selbst genauer und einfühlsamer auf den Zahn zu fühlen. Dadurch entstehen die Möglichkeiten und Räume für einen bewussten Umgang mit dem eigenen Gedankenkarussell. Der Ausstieg aus dem Hamsterrad deiner Gedanken gelingt immer leichter und einfacher. Weil du dich selbst kennst und Deine eigenen Wege zur Hand hast, hier verständnisvoll mit dir selbst und deinen Empfindungen auf allen Ebenen (Körper, Geist und Seele) umzugehen.

 

Schritt für Schritt wirst du dir selbst gegenüber geduldiger und mitfühlender. Der innere Zwang, sofort auf alles zu reagieren wird immer schwächer. Du wirst diesen Zugzwang nicht komplett los und darum geht es auch nicht. Aber du verschaffst dir den Handlungsimpuls, positiv für dich, dein Leben und dein Umfeld zu agieren.

 

Herzlichst

Alexander